Berlin (*1975 Prag, CZ)
Robert Bartas Werk irritiert. Anfangs banal wirkende Objekte erweisen sich beim näheren Hinsehen als absurd oder enthalten zumindest eine verblüffende Wendung. Zusammenhänge werden verkehrt, Größenbeziehungen vertauscht. Dieser Eindruck wird zudem durch die Bildtitel verstärkt. Das Werk TIME TO CHANGE THE WORLD von 2006 zeigt dies eindrucksvoll. Statt das Siegerpodest in die Höhe aufragend zu lassen, dreht Barta die Treppe um. Eine Verkehrung der Funktion findet bei seinen Werken statt und greifen bei näherem Hinsehen in das Wertgefüge einer vom Zweck- und Erfolgsdenken geprägten Gesellschaft ein. Eine, wie es scheint, alles entscheidende Grundfrage lautet: Sind Sie Gewinner oder Verlierer? Bei jeder Sportveranstaltung treten die Gewinner auf das Podest, die Verlierer verschwinden in der Versenkung. Mit seiner Arbeit rekurriert Robert Barta auf diese Art die Siegerehrung und verkehrt sie in ihr Gegenteil: Barta stellt die klassische Siegertreppe auf den Kopf und baut ein Podest für die unten stehenden Verlierer. Sein Verfahren der Verkehrung führt dazu, dass scheinbar Selbstverständliches irritierend-unerwartet-absurd wahrgenommen wird. Seine Objekte involvieren den Betrachter auch als Handelnden und spielen mit der Relativität von Bewegung.
Robert Barta lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und am San Francisco Art Institute in den USA