Julia Venske,*1971, Berlin, DE & Gregor Spänle, *1969 ,München, DE
Das Münchener Bildhauerduo Venske & Spänle bearbeitet ein klassisches bildhauerisches Material. Aus Lasa Marmor, einer der weißesten und härtesten Marmortypen der Welt, schaffen sie einen gestalterischen Kosmos, der die abstrakte Bildhauertradition des 20. Jahrhunderts zitiert, gleichzeitig aber die Geschichte einer figürlichen Metamorphose erzählt. Die Kühle und Härte des in Südtirol abgebauten Steins wird in eine Anmutung von organischer Weichheit und Wärme transformiert. Es entstehen nahezu lebendig wirkende Gebilde – „Smörfs“, „Gumpfoten“ und „Helotrophen“ –, die einem prähistorischen Ursprung oder einem genetischen Experiment zu entstammen scheinen, sich nun aber in die zeitgenössische Alltagswelt einschleichen. Die den Objekten innewohnende Vitalität ist in besonderem Maße für raumbezogene Installationen geeignet. Durch die Gegenüberstellung von Animationen und der bildhauerischen Arbeiten dringt der durch Venske & Spänle geschaffene Dingkosmos in weitere Realitätsebenen vor.
Die Künstlerin Julia Venske und der Künstler Gregor Spänle leben und arbeiten in München. Beide haben die Bildhauerschule in Laas, Italien, besucht und Mitte der 1990er Jahre ihren Abschluss gemacht.